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Obec Bystřička
Bystřička

Geschichte der Gemeinde nach 1945

Geschichte der Gemeinde nach 1945

Die Entwicklung nach 1945 stand im Zeichen zahlreicher Änderungen. Man knüpfte an Aktivitäten an, die sich während der Ersten Tschechoslowakischen Republik entwickelten und das Leben der hiesigen Einwohner wurde allmählich modernisiert. Nach dem Krieg fuhr man mit der Elektrifizierung fort, die bis dahin nur im Zentrum der Gemeinde und auf der Talsperre gewesen ist. Man errichtete Verkehrswege und Brücken. Zahlreiche Änderungen veranlassten die Entstehung neuer gesellschaftlicher Vorrichtungen, die allmählich die Gestalt der Gemeinde änderten.

Zur wichtigsten Änderung während der Nachkriegszeit gehörte die definitive Anordnung der Gemeindegrenzen. Die Gemeinde bestand aus zwei miteinander nicht benachbarten Katastergebieten. Der obere Teil der Gemeinde (Bystřička I) erstreckte sich von Cáb, wo sie an die Gemeinde Halenkov grenzte, bis zu Jastřabské und Janiše. Die Gruppe der Hütten in Křivý potok (U Ordáňů) war ein Teil von Růžďka, die Grundstücke auf der zweiten Seite des Flusses Bystřička gehörten der Gemeinde Malá Lhota. Der zweite Teil der Gemeinde (Bystřička II) begann etwa 1 Kilometer weiter bei Řehánků und endete an den Katastergrenzen der Gemeinden Jablůnka und Pržno (so wie auch heute).

Die Länge von nahezu 20 km beeinflusste nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde, sondern auch ihre Verwaltung. Daher war ein Gemeindebote äußerst wichtig, der alltägliche Botengänge ausübte und auf diesem Wege Kontakt zwischen der Selbstverwaltung und den Bürgern vermittelte.

Um katastrale Änderungen bemühte man sich mehrere Male, so auch im Jahre 1948. Der erste Schritt zur Lösung dieses Zustandes wurde erst im Jahre 1959 unternommen. Nach Absprache mit den Gemeinden Brňov und Růžďka wurden Änderungen an der Grenzen durchgeführt. Ein Teil der Gemeinde Růžďka mit 17 Hausnummern (Siedlungen Křivý potok, Pod Růžďkou, U Hlinšťáků) und eine Teil der Gemeinde Brňov mit 9 Hausnummern (Siedlung Konvice), wurden nach langjährigen Bitten der Siedlungsbewohner (und nicht nur deswegen) zu der Gemeinde Bystřička hinzugefügt. Letztendlich wurden zwei nicht zusammenhängende Gemeindekataster vereinigt. Im demselben Jahr kam es zu einer weiteren großen Änderung, bei der ein Streifen des Katasters von Melichaříkovi über der Talsperre bis hin zu Cáb mit 12 Hausnummern zu der Gemeinde Malá Bystřicka hinzugefügt wurde, wodurch sich die Länge der Gemeinde etwa um die Hälfte verkürzte. 

Im Jahr 1972 wurden die letzten Änderungen an der Gemeindegrenze durchgeführt, indem ein kleiner Teil der Gemeinde Malá Lhota mit 27 Hausnummern hinzugeführt wurde, was den Verkehr mit den Bürgern verbesserte. Diese Änderung beeinflusste u.a. die spätere Vereinigung eher kleinerer landwirtschaftlicher Genossenschaften in Bystřička, Růžďka, Valašská Bystřice und Malá Bystřice unter die landwirtschaftliche Genossenschaft JZD Přehrada, die in Bystřička siedelte.

Die Nachkriegszeit brachte nicht nur territoriale, sondern auch gesellschaftliche Änderungen mit sich, so wie auch im ganzen Land.   

Bystřička war, ungeachtet ihrer späteren Aufgabe als Urlaubsort und Knotenpunkt, überwiegend eine landwirtschaftliche Gemeinde. Kurz nach dem Krieg zählte man hier 20 privaten Landwirten, von denen fast alle gewöhnlichen landwirtschaftlichen Produkte anbauten. Bei der Viehzucht fokussierte man sich auf die Zucht von Rind und Schweinen. Ein Teil der Ernte wurde dem Staat in Form von Zwangsabgaben abgeführt.   

Nicht einmal Bystřička konnte dem Gedanken an eine sozialistische Wirtschaftsführung entkommen. Bereits im 1946 wurde in der Gemeinde eine Maschinengenossenschaft gegründet, die mit gemeinsamen Geldmitteln eine Bodenfräse und eine manuelle Mähmaschine anschaffte.  

Im Jahre 1950 entstand ein Vorbereitungskomitee, das mit der Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaft JZD Bystřička beauftragt wurde. Anfangs bildeten die Mitgliederbasis überwiegend Landwirten, die gewöhnlich im Bergbaubetrieb oder einem Hüttenwerk angestellt waren und nur wenig Land besaßen. Die Arbeit als Landwirt übte lediglich 1 Mitglied aus – auch das war ein Grund dafür, weshalb sich die Genossenschaft dermaßen langsam entwickelte. Bis 1959 wurden alle Grundstückbesitzer, außer 3 Mitgliedern, vergenossenschaftlicht. Im Jahre 1961 kam es zur Vereinigung mit JZD Malá Lhota. Im Jahre 1962 begann der Ausbau neuer genossenschaftlicher Gebäude. 

Im Jahre 1975 wurden kleine Genossenschaften in Bystřička, Růžďka, Valašská Bystřice und Malá Bystřice unter JZD Přehrada vereinigt. In den 80er Jahren war JZD Přehrada Zeuge einer erfolgreichen Entwicklung, die auf die sozialistische Marktwirtschaft zurückzuführen war. Einige Projekte scheiterten jedoch infolge der neuen gesellschaftlichen Situation im Jahre 1989, so auch die Genossenschaft JZD Přehrada, die in Liquidation tritt - dieser Zustand dauert bis heute. Der große Gebäudekomplex, der dem Verwaltungszentrums der landwirtschaftlichen Genossenschaft diente, wurde zunächst nur teilweise in Betrieb genommen und später aus finanzieller Not und der unbestimmten Gebäudenutzung konserviert. Im Jahre 1998 wurde das Gebäude aufgrund großer finanzieller Verluste niedergerissen. Andere Gebäude und Hallen, die zur Blütezeit der Genossenschaft errichtet wurden, dienen heutzutage teilweise der Agrarproduktion, vor allem jedoch den Fertigungs- und Lagerungsbedürfnissen der Leichtindustrie (Holzbearbeitung, Verkauf landwirtschaftlicher Technik usw.).

Die letzten vier Dekaden des 20. Jahrhunderts standen im Zeichen der dynamischen Entwicklung der Gemeinde. Die Anzahl der Einwohner stieg (1957: 582 – 1980: 940). Im Jahre 1975 wurde ein Kindergarten eröffnet, dessen beide Abteilungen sich sofort voll belegt waren.

Es entstanden neue Familienhäuser und obgleich es noch an Verkehrswegen, Gehwegen und einer öffentlichen Beleuchtung mangelte, änderte sich die Gestalt der Gemeinde sehr schnell. (Unterhalb von Růžďka wurde sogar ein Plattenhaus mit 24 Wohnungen errichtet, das zwar in die dörfliche Bebauung keineswegs hineinpasste, doch den damaligen Stand der Gesellschaft wiederspiegelte).

Öffentliche Bauobjekte aus den 50er Jahren (Spritzenhaus, Gesundheitseinrichtung, neuer Zugbahnhof) wurden um zwei Geschäfte der Verbrauchergenossenschaft Jednota und um ein Friseursalon ergänzt. Auf dem Sportplatz (U Lukášů) der Sokol-Einheit TJ Sokol wurden neben den bereits existierenden Umkleideräumen und Außenspielplätzen eine kleine Turnhalle errichtet, die u.a. kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen diente. 

Der Bedarf an Trinkwasser führte in den 80er Jahren zum Ausbau eines öffentlichen Wasserwerkes mit eigener Trinkwasserquelle. Der unerfreuliche Zustand der Umgebungsluft im Tal der Gemeinde, verursacht durch Inversionen, führte wiederum zur Errichtung von Gasleitungen in der ersten Hälfte der 90er Jahre.

Von der Modernisierung der technischen Ausstattung der Gemeinde blieb das Erholungsgebiet rund um die Talsperre leider ausgeschlossen. Die saisonbedingte Urlaubszeit sowie weitere Einflüsse führten dazu, dass die Investitionen in diesem Bereich beschränkt waren. Man errichtete zahlreiche betriebseigene Wochenendhäuser, die der gewerkschaftlichen Erholung dienten, oftmals fehlte jedoch die nötige Infrastruktur. Sozialistische Einrichtungen holten während der Sommersaison aus den vorkriegszeitlichen Betrieben maximale Gewinne ein, wurden jedoch nicht entsprechend reinvestiert, was letztendlich dazu führte, dass der berühmte Ferienort Valašská búda (U Marka) im Jahre 1987 niedergerissen werden musste. An seiner Stelle wurde ein Vierteljahrhundert später eine gleichnamige Pension errichtet. Restitutionen und Privatisierungen zu Beginn der 90er Jahren brachten neue Hoffnung und leider auch neue Probleme mit sich. Ziel ist es, aus der Talsperre Bystřička einen ruhigen Erholungsort für Familien mit komfortablen Beherbergungs- und Verpflegungskapazitäten zu machen. 

Seinen guten Ruf konnte nach einer aufwendigen Rekonstruktion das Restaurant U Mokrošů (U Pustů) zurückgewinnen. Neue Beherbergungskapazitäten bieten die Pension U Urbanů, die Hütte u Ševců oder die Hazienda Bellavista, die nach dem Umbau eines Strandbüffets entstanden ist, an. Das Hotel Klenov befindet sich weiterhin in einem verwahrlosten Zustand. 

Touristen sollte nicht nur das reine und erfrischende Wasser anlocken, sondern auch die umliegende Natur und die große Auswahl an gut zugänglichen historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten. Für Besucher der Talsperre, die während der Sommersaison anreisen, sowie für alle anderen Besucher, steht ein Sommerkino im Freien zur Verfügung. Dieses wurde vom Nationalausschuss im Jahre 1961 errichtet und erlebt heute, besonders bei schönem Wetter, eine Wiedergeburt.

Die Bedeutung der Talsperre für das Gemeindeleben wurde vor allem beim Hochwasser im Jahre 1997 deutlich. Obgleich die Talsperre seit ihrer Entstehung fast alljährlich Wasser anstaute und aufgrund ihrer Retentionsfähigkeit Wasserlawinen, die durch Frühlingswasser verursacht wurden, eliminierte, stellte das Hundertwasser eine zu große Herausforderung für ihre technischen Parameter dar. In der Nacht vom 6. zum 7. Juli 1997 füllte sich das Einfangvolumen der Talsperre mit Wasser, das allmählich durch den seitlichen Sicherheitsüberlauf floss. Hunderte Kubikmeter Wasser strömten mehrere Stunden durch die Gemeinde und verursachten große Schäden an öffentlichen sowie privaten Eigentum. Fast alle Brücken unter der Talsperre wurden vernichtete oder beschädigt, an einigen Stellen wurde die kommunale Wasserleitung unterbrochen. Strom-, Rundfunk-, Beleuchtungs- und Telefonleitungen wurden zerrissen. Örtliche Verbindungswege rund um den Fluss Bystřička waren großenteils nicht befahrbar. Mehrere Zehn Häuser in der Gemeinde wurden, in Abhängigkeit von deren Entfernung von dem Fluss Bystřička und der Höhe der Hochwasserwelle, mehr oder weniger überschwemmt, bei 4 Häusern wurde die tragende Konstruktion beschädigt. Kleinere landwirtschaftliche Gebäude und ein Wochenendhaus hat das Wasser mitgenommen. Weitere Probleme folgten nach dem Hochwasser – infolge der Versumpfung kam es an mehreren Stellen in der Gemeinde zu Erdrutschungen. Man stellten Abbruchbescheide für 2 Familienhäuser und einige Wochenendhäuser aus.

Die Behebung der Schäden am Eigentum der Gemeinde und der Bürger dauerte nahezu vier Jahre und kostete etwa 20 Mio. Kronen. Und wie es oft so ist, wurden die Gebäude dermaßen gut renoviert, dass deren Zustand besser als vor dem Hochwasser gewesen ist.

 Ein großes Problem der Walachei waren flächendeckende Erdrutschungen. Von den größten Erdrutschungen blieb Bystřička verschont, dennoch finden diese in ihrer nächsten Umgebung statt (Růžďka, Mikulůvka, Eisenbahnstrecke Ve Šlahorni). Die Kosten für die Sanierung dieser Erdrutschungen erreichten bereits mehrere Zehn Mio. Kronen.

Zur äußerst problematischen und überwachten Stelle gehört der Abhang über dem Ortsteil Za Potokem.

Das neue Jahrhundert stand im Zeichen zahlreicher Investitionsaktionen, die zur Modernisierung der Gemeinde führten. Es wurden Gehwege vom Wirtshaus Na Nové bis zum Geschäft Pod Růžďkou errichtet – in einigen Abschnitten samt Regenleitungen. Zur größten Investitionsaktion gehörte jedoch die Errichtung der Abwasserkanalisation und der Klärwasseranlage, die zur Verbesserung der Umwelt innerhalb der Gemeinde beigetragen haben.

Das Sportareal U Lukášů wird laufend verbessert. Die Grundschule, der Kindergarten und die Gesundheitseinrichtung mit dem Spritzenhaus wurden wärmeisoliert. 

Am Kreuzweg Pod Růžďkou dominiert jetzt ein Glockenturm, der anhand einer historischen Fotografie von Florian Zapletal entstanden ist. Er soll an den Glockenturm erinnern, der einst in der Nähe der landwirtschaftlichen Genossenschaft U Tomečků gestanden hat. Am 6. Juli 2011 wurde die Glocke, gewidmet von Milan Orálek, feierlich aufgehängt und der Glockenturm vom katholischen Pfarrer Karel Hořák eingeweiht. Ins Dach unterhalb der Glocke wurden ein Gedenkblatt und einige Andenken hinterlegt. 

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Bystřička überschreitet erstmals die Grenze von 1000 – obgleich nur für kurze Zeit. 

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